In der Schweiz ist rund ein Viertel der CO2-Emissionen auf den Gebäudesektor zurückzuführen. Entsprechend hoch ist in diesem Sektor das Emissionsreduktionspotenzial. Das von Bund und Kantonen getragene Gebäudeprogramm zielt darauf ab, durch Beiträge an verschiedene Massnahmen den Energieverbrauch der Gebäude und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen zu senken. Jedes Jahr fliesst ein Drittel des Ertrags der CO2-Abgabe, höchstens aber 450 Millionen Franken, in das Gebäudeprogramm. Dazu kommen kantonale Kredite (ca. 80 Mio. Fr. pro Jahr).
Neben dem Gebäudeprogramm tragen auch die Minergie®-Standards zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden bei. Minergie®-Standards sind freiwillige Baustandards, die für hohe Energieeffizienz und niedrige Treibhausgasemissionen stehen
schlecht
positiv
Im Jahr 2024 sind im Rahmen des Gebäudeprogramms rund 530 Millionen Franken Förderbeiträge ausbezahlt worden. Die Auszahlungen lagen damit gleich hoch wie 2023. Seit Beginn der Förderung im Jahr 2010 sind im Rahmen des Gebäudeprogramms rund 4.1 Milliarden Franken Fördergelder für sechs Massnahmenbereiche ausbezahlt worden. Seit 2018 gibt es Auszahlungen für indirekte Massnahmen.
Während Auszahlungen für Wärmedämmprojekte weiterhin auf hohem Niveau verbleiben, haben sich die Auszahlungen für Haustechnikprojekte seit 2019 mehr als versechsfacht. Dabei geht es in den meisten Fällen um den Ersatz von Ölheizungen durch Wärmepumpen. Damit bilden sie die Kategorie mit den höchsten Auszahlungen (43%), vor Wärmedämmprojekten (25%) und Systemsanierungen (16%). Dank dieser grossen Dynamik beim Heizungsersatz wurde im Jahr 2024 erneut eine Rekordwirkung erzielt.
Dank der seit 2010 durch das Gebäudeprogramm unterstützten Massnahmen können – gerechnet über die Lebensdauer der betreffenden Anlagen –inzwischen 1.251 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden (Abb. CO2-Wirkung des Gebäudeprogramms).
Die Energiebezugsfläche der nach Minergie-P®-Standard gebauten oder sanierten Gebäude steigen nun seit mehr als 20 Jahren kontinuierlich an (Abb. Gebäude mit Minergie®-Standard). Von 2023 nach 2024 hat sich die nach Minergie-A®-Standard zertifizierte Energiebezugsfläche mehr als verdoppelt.
Die jedes Jahr im Rahmen des Gebäudeprogramms ausbezahlten Beträge steigen seit 2017 kontinuierlich an. Da die Wirkung der Massnahmen mehrere Jahre lang anhält, erhöht sich die kumulierte Wirkung mit jedem Jahr. Die Entwicklung wird daher als positiv beurteilt. Allerdings ist das grosse Emissionsreduktionspotenzial im Gebäudesektor bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Aus diesem Grund wird der Zustand als negativ beurteilt.
Die CO2-Wirkung des Gebäudeprogramms wird seit 2017 auf Basis des Harmonisierten Fördermodells der Kantone (HFM 2015) berechnet. Ausgegangen wird dabei von der Energie- und CO2-Einsparung, welche die geförderte Massnahme bewirkt. Diese Einsparungen liegen wesentlich höher als die hier dargestellte, dem Gebäudeprogramm direkt anrechenbare Wirkung, denn ein Teil der Bauherrschaften hätte gewisse energetische Massnahmen auch ohne finanzielle Förderung umgesetzt (Mitnahmeeffekt). Die Wirkung des Gebäudeprogramms entspricht den Energie- resp. CO2-Einsparungen der geförderten Projekte abzüglich solcher Mitnahmeeffekte.
Die Angaben zu den Gebäuden nach Minergie-P®- und -A® werden von Minergie® erhoben und veröffentlicht. Minergie® ist ein von Bund, Kantonen, Wirtschaft und zahlreichen Einzelmitgliedern getragener Verein.
Anhaltende CO2-Wirkung des Gebäudeprogramms
| Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
|---|---|---|---|---|---|
| Zunahme | Mittel 2010-2012 | Mittel 2022-2024 | 846.36% | Zunahme | positiv |
Energiebezugsfläche der Gebäude mit Minergie®-Standard
| Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
|---|---|---|---|---|---|
| Zunahme | Mittel 2010-2012 | Mittel 2022-2024 | 137.46% | Zunahme | positiv |